3D-Druck nicht vor 2024 fertig
Noch wird nicht gedruckt im Nordkirchener Ortsteil Capelle. Dort soll das Vereinsheim mit 3D-Betondruck entstehen. Wann, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab.
Das innovative 3D-Betondruckverfahren beim Bau des neuen Vereinsheims für den SC Capelle ist etwas Besonderes. Doch immer noch ist nicht hundertprozentig geklärt, wann der Druck wirklich starten kann.
Im Juni 2022 war bereits klar geworden, dass der geplante Termin im vergangenen Sommer nicht eingehalten werden kann. Der Druckstart hatte sich verzögert, weil der Beton nicht den nötigen Anforderungen entsprochen hatte und deshalb das zuständige Unternehmen Peri das Material anpassen musste.
Auch Anfang Februar 2023 regiert weiterhin das Prinzip Hoffnung. „Zurzeit wird das Gutachten für den Baustoff, sprich den Beton, erstellt“, berichtet Gemeindesprecher Karim Laouari auf Anfrage.
Das jeweils neue Material musste erst probeweise gedruckt werden, etwa vier Wochen aushärten und konnte dann erst wieder genau geprüft werden.
Diese Tests sind jetzt abgeschlossen und das daraus folgende Gutachten wird dann dem Bauministerium zur Prüfung vorgelegt. „Wir wollen jetzt erst einmal das Gutachten abwarten und können dann besser einschätzen, wann das Projekt weitergeht. Wir hoffen, dass die Genehmigung in den kommenden Wochen vorliegt und ein Baustart im Frühjahr möglich ist“, gibt sich der Sprecher noch zurückhaltend.
Zehn Monate Bauzeit erwartet
Der 3D-Drucker selbst soll, wenn es dann wirklich losgeht, zwei Monate lang in Capelle arbeiten.
Die Gemeinde hatte bereits angekündigt, dass sie in Absprache mit dem ausführenden Architekten Lothar Steinhoff die Gelegenheit nutzen möchte, um Schulen, Hochschulen, Experten und natürlich auch Bürgern die Möglichkeit zu geben, die moderne Bautechnik live zu erleben. Deshalb bleibt der 3D-Drucker länger vor Ort, als es eigentlich erforderlich wäre.
Doch wann dürfen sich die Sportler und Mitglieder des SC Capelle in dem fertigen Vereinsheim aufhalten? Mit einer Bauzeit von zehn Monaten ist laut Karim Laouari zu rechnen. „Allerdings muss man bei Bauvorhaben allgemein, und besonders bei einem Projekt wie diesem, immer auf Verzögerungen eingestellt sein“, schränkt er ein. Im Jahr 2023 ist somit also nicht mit einer Fertigstellung des Pilotprojekts zu rechnen. Das SCC-Vereinsheim soll das erste 3D-gedruckte öffentliche Gebäude in Nordrhein-Westfalen werden.
Die Gemeinde wünscht sich aus mehreren Gründen einen erfolgreichen Fortgang des Bauprojekts. „Zum einen beweist Nordkirchen, dass innovative Zukunftsprojekte auch in kleinen, ländlichen Gemeinden möglich sind. Zum Anderen können wir mit dem Projekt zum Wissensgewinn auf dem Gebiet des 3D-Betondruckverfahrens beitragen“, unterstreicht der Gemeindesprecher.
Quelle: (Ruhrnachrichten)