Fünf Spiele, keine Punkte
Dabei waren die Auftritte in der Liga nicht unbedingt schlecht. Häufig war der SCC nicht die schlechtere, aber eben am Ende dann doch die unterlegene Mannschaft, eine Entwicklung, die auch an der Gorfeldstraße mit Unbehagen registriert wird. „Das ist schlecht – fett gedruckt und doppelt unterstrichen“, betonte Behlert.
Zumal die sportlichen Ambitionen des SC Capelle ganz andere sind. Vergangene Saison landete der SCC auf dem dritten Platz. 2020/21 wurde wegen der Corona-Pandemie nach wenigen Spieltagen annulliert, in der vorzeitig abgebrochenen Saison 2019/20, die aber gewertet wurde, holte sich Capelle ebenfalls den Bronzerang.
Es sind Ziele, von denen die Gelb-Schwarzen nur träumen können. Ein Platz im oberen Drittel war vor der Saison angedacht gewesen. Davon hat sich der SCC schon verabschiedet. Daran festzuhalten, „wäre fatal“, so Behlert. „Es wäre eine Katastrophe, so etwas zu sagen. Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen und Punkte zu sammeln. Um nichts anderes geht es.“
Dabei waren die ursprünglichen Ziele sicher keine, die einfach aus der Luft gegriffen sind. Immerhin hat sich der Kader beim SCC nicht groß verändert und es ist auch nicht so, dass die halbe Liga massiv aufgerüstet hätte und Capelle dadurch plötzlich im Hintertreffen ist. „Das ist weit weg von den Ansprüchen, die ich an die Mannschaft stellen könnte“, findet auch Behlert.
Nur: Wie will sich der SC Capelle aus der Misere befreien? „Wir müssen hinten die Fehler abstellen und vorne lockerer werden und Spielfreude reinbringen“, gibt Behlert den Weg vor. Einfach werde das nicht, sagte der Coach bereits nach dem Spiel gegen Polonia Münster (1:2) vom Sonntag, als er feststellte, dass diese Partie nicht einfach zu verarbeiten sei: „Bei einigen geht es jetzt ganz extrem im Kopf ab.“
Unterkriegen will sich der SC Capelle deswegen aber nicht: „Wir kommen da raus, da bin ich zuversichtlich. Fußballspielen können die Jungs“, sagt Behlert. Seine Mannschaft müsse nun Ansätze finden, „dass wir mutig und selbstbewusst in die Spiele gehen“, fordert der Trainer.
Möglicherweise kann dabei auch ein Tapetenwechsel helfen. Vier der fünf Spiele bestritt der SCC zuhause. „Da ist es vielleicht gut, dass wir jetzt mal auswärts auftreten“, so Behlert.
Dass sich seine Mannschaft aber am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, davon ist der Coach überzeugt. „Die Trainingsbeteiligung ist gut“, so Behlert. „Wir dürfen uns aber nicht ausruhen. Es gibt viel zu tun, aber dafür bin ich Trainer“, nimmt sich Behlert auch selbst in die Pflicht. „Es ist für jeden Einzelnen anstrengend“, glaubt der Trainer. „Wir werden die Fehler nicht sofort abstellen können.“ Nur dass es so komme, davon ist Reinhard Behlert überzeugt.