Seit mehr als vier Jahren ist Reinhard Behlert als Trainer verantwortlich für den SC Capelle. In der kommenden Saison gibt es aber einen neuen Coach beim Fußball-B-Ligisten: Tobias Temmann, bislang Spielertrainer des FC Nordkirchen II, übernimmt an der Gorfeldstraße.

„Uns ist die Trennung von Reinhard nicht leicht gefallen“, betonte Kurt Gumprich, Sportlicher Leiter des SC Capelle. „Nach fast fünf Jahren wollten wir aber einfach mal etwas Neues ausprobieren. Reinhard Behlert hat immer sehr gut gearbeitet und die Mannschaft durch die schwierige Corona-Zeit geführt.“

Im Sommer kommt es dann aber nun zum Wechsel. Und der kam durchaus kurios zustande. Auf dem Capeller Platz gab es ein Problem mit Maulwürfen und Wühlmäusen. Der SCC beauftragte dann die Firma, bei der Temmann arbeitet, mit der Lösung des Problems.

„Als er dann bei uns war, hat er erwähnt, dass er in Nordkirchen nicht weitermacht“, erklärt Gumprich. „Ich habe ihn dann gefragt, ob wir uns über Capelle unterhalten können.“ Temmann hörte sich an, was Capelles Sportlicher Leiter sagte. Einen Tag später dann die Rückmeldung vom neuen Trainer: „So machen wir es!“

„Es war ein sehr offenes Gespräch“, so Gumprich. „Wir haben Baustellen ohne Ende.“ Dennoch gab Temmann am Ende seine Zusage, die zunächst gar nicht realistisch schien: „Ich habe nie geglaubt, dass er zu uns kommen würde“, so Gumprich.

Temmann war zuletzt Spielertrainer der Reservemannschaft des FC Nordkirchen. Diese Doppelfunktion könnte er auch in Capelle bekleiden. „Wenn Not am Mann ist oder die Jungs es wollen, würde ich noch spielen“, sagt der neue Mann an der Gorfeldstraße und fügt hinzu: „Ich würde schon noch gerne spielen.“

Das ist auch der Plan, den Gumprich hat: „Wir schätzen, dass Tobi Fußball spielen und uns helfen kann. Es ist schon ein Vorteil, dass wir einen Spielertrainer kriegen.

Am Schloßpark war Temmann als Spieler und Trainer in den vergangenen Jahren aktiv gewesen, bevor im November bekannt wurde, dass er nicht mehr dort weitermachen wollte. Auch beim SV Herbern war Temmann aktiv.

„Das kam relativ kurzfristig“, erklärt Temmann seine Entscheidung für den SC Capelle. Kurz nachdem er in Nordkirchen für die neue Saison abgesagt habe, sei der SCC auf ihn zugekommen. „Das ist ein sehr familiärer Verein“, erklärt Temmann. „Das war mir wichtig. Da gibt es ein paar bekannte Gesichter, aber alle kenne ich nicht. Mir war es wichtig, einen Tapetenwechsel zu machen und auch neue Leute kennenzulernen.“ So zum Beispiel auch das neue Team, dem sich Temmann am Mittwoch vorstellen wird. „Ich glaube, dass der Mannschaft und auch mir ein Wechsel guttut. Ich hoffe, ich werde nicht nur ein Jahr Trainer sein, sondern dass wir zusammen etwas aufbauen können“, so Temmann.

Der neue Coach betonte, besonders die ruhige Art im Verein zu schätzen. „Reinhard Behlert kann in aller Ruhe weiterarbeiten“, so Temmann, der Behlert lobte: „Der Kader hat über 20 Leute. Es gab immer eine gute Trainingsbeteiligung. Letztes Jahr hat Capelle keine gute Hinrunde gespielt, ist dann aber noch Dritter geworden. Das zeigt, dass die Qualität vorhanden ist.“

Bevor Temmann aber das neue Kapitel in Capelle aufschlägt, will der Trainer mit dem FC Nordkirchen II, der sich im Aufstiegskampf der Kreisliga B befindet, noch einen guten Abschluss finden: „Ich würde mich freuen, wenn wir uns in der neuen Saison nicht über den Weg laufen. Es wird eine komische Situation, wenn Nordkirchen nicht aufsteigt.“ So darf sich der FCN sicher sein, einen bis zum Ende motivierten Trainer zu behalten, während sich der SC Capelle darauf freut, genau so einen Typen zu bekommen.