SC Capelle bleibt hinter eigenen Ambitionen
Es ist nicht das, was sich der SC Capelle in der Fußball-Kreisliga B vorstellt: Platz zehn dürfte nur die wenigsten an der Gorfeldstraße zufriedenstellen. Schon eher, dass es nun bald in die Pause geht, wenn noch nicht sofort. „Wir trainieren diese Woche noch zum Abschluss, damit die Pause nicht so lang ist“, gibt Coach Tobias Temmann einen Einblick bei den Schwarz-Gelben.
Und dennoch dürfte auch etwas Freude über Abstand vom Fußball herrschen, gerade in einer Hinsicht: „Personell sind wir sehr, sehr froh, dass Pause ist, dass der ein oder andere durchschnaufen kann. Wenn wie zuletzt bei Borussia Dortmund zehn Leute ausfallen, dann fängt man das nicht mehr auf“, zieht Temmann einen prominenten Vergleich.
Schon zuletzt hatte der Trainer betont, seine Mannschaft gehe „auf dem Zahnfleisch“, die Absage der Partie gegen den Werner SC hatte Temmann auch wegen möglicher Verletzungsgefahr begrüßt. So sei dann eben nicht viel mehr möglich gewesen. „Wenn man es mit einer Schulnote ausdrücken will, ist es für mich eine gute Vier“, ordnet Temmann ein.
Das begründet der Trainer wie folgt: „Wir hatten gute Spiele wie gegen Rinkerode oder Nordkirchen zu Hause. Da haben wir durch Standards, durch zwei Kopfballtore verloren. Wir haben gute Leistungen gezeigt, waren aber nicht konstant genug. Und wenn dann Spieler wie Lukas Hölscher und Andreas Winkler in Summe 20 Spiele verletzt fehlen, dann ist das sehr, sehr bitter.“
Platz zehn, auf dem der SC Capelle überwintert, sei dann eben nur die logische Konsequenz. „Ich glaube, dass nicht mehr drin war“, ist Temmann überzeugt. „Wir haben eigentlich alle unter uns geschlagen, gegen die über uns aber keinen Sieg geholt. Da lügt die Tabelle eben nicht.“
Allerdings seien nicht nur externe Faktoren für das eher enttäuschende Abschneiden entscheidend. „Wir haben es intern besprochen: In den letzten drei, vier Wochen fehlte mir etwas der Biss“, gibt Temmann einen Einblick.
„Natürlich hatten wir viele Kranke und Verletzte, dann sind alle auf dem Zahnfleisch gegangen. Das Spiel gegen Südkirchen war sehr, sehr enttäuschend. Das hat dann nichts mit Krankheit, sondern mit der Einstellung zu tun.“
In diesem Punkt nahm sich Temmann selbst in die Verantwortung. „Da sind in erster Linie wir als Trainer in der Pflicht. Letztes Jahr ist uns einfach viel vor die Füße gefallen. Jetzt fehlt ein bisschen die Leichtigkeit. Ich selbst habe oft schnell gewechselt. Das muss ich mir ankreiden, dass ich da nicht geduldiger bin.“
Bleibt die Hoffnung, dass der SC Capelle eine bessere zweite Halbserie spielt. Ein Lichtblick könnte sein, dass verletzte Spieler wieder zurückkommen. Außerdem könnte das Spielprogramm im neuen Jahr Hoffnung geben. In der Hinrunde hatte der SCC lediglich fünf Heimspiele, startet in der Rückrunde dafür mit drei Spielen in Serie an der Gorfeldstraße. „Das kann ein Faustpfand sein“, so Temmann.
Unabhängig davon haben die Capeller sich ausgesprochen. „Wir haben fast zwei Stunden zusammengesessen, offen und ehrlich geredet. Das gilt für die Spieler und mich. Jetzt können wir wieder bei Null anfangen“, sagt Tobias Temmann.
(Quelle:Ruhrnachrichten)