Vier Platzverweise und Elfmeter-Chaos
Spiel des SC Capelle bei Borussia Münster III gerät aus den Fugen.
Ein interessantes Fußballspiel habe er da in Münster gesehen, berichtete SC Capelles Spielertrainer Tobias Temmann. Damit meinte er noch am wenigsten die reine Torfolge in der Partie der Fußball-Kreisliga B – sein SCC verspielte eine Zwei-Tore-Führung nach der Pause. Denn ungefähr nach einer Stunde sei das Spiel zu einem farbenfrohen und etwas zweifelhaften Spektakel mutiert.
Kreisliga B3 Münster
DJK Borussia Münster III –
SC Capelle 2:2 (0:2)
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Für die erste Hälfte reicht der Schnelldurchlauf: Janis Hölscher (5.) und Sinan Kixmöller (22.) schossen eine 2:0-Führung für den SC Capelle heraus. „Da können wir sogar noch höher führen“, so Temmanns Ansicht.
Dann kam die 65. Minute. „Da gibt der Schiedsrichter dann auf einmal Rot für unseren Spieler Christoph Apel“, erzählt Temmann. „Angeblich wegen Nachtretens, aber das hat keiner so gesehen. Der Ball lag frei zwischen Christoph und seinem Gegenspieler, und beide sind einfach zum Ball gegangen.“
Dem Borussia-Anschlusstreffer (70. Minute) folgte die nächste Aufreger-Szene: Nach einem laut Temmann berechtigten Elfmeterpfiff gegen sein Team habe der Gefoulte sich plötzlich auf den beteiligten SCC-Spieler gelegt und angefangen, diesen zu schlagen (80.). „Ich bin dann aufs Feld gelaufen, um ihn da wegzuziehen“, so Temmann. Die Folge: Rot für den Münsteraner, aber auch für Temmann, weil er einen gegnerischen Spieler angefasst hatte. Den Strafstoß parierte SCC-Keeper Christian Koch.
Doch zwei Minuten später zeigte der Unparteiische erneut auf den Punkt. Koch hatte angeblich gefoult. „Das war gar nichts, unser Torwart hat den Ball in der Hand und der Gegenspieler läuft da rein“, schildert Temmann die Szene. Doch die Entscheidung stand, und passte der Schuss auch, Endstand 2:2.
Eine Gelb-Rote-Karte gegen den Münsteraner Trainer wegen Meckerns habe die kuriose Spielleitung des „überforderten“ (Zitat Temmann) Schiedsrichters abgerundet. Trotz der vielen Platzverweise habe es keine bösen Worte gegeben – unter den Trainern sowieso nicht. „Ich kenne ja viele Borussia-Spieler, mit einigen war ich schon in Willingen. Das ist eine faire Mannschaft und auch das Spiel war absolut fair. Wir haben alle nach dem Spiel ein Bier getrunken.“ Auch eine Cola mit dem Schiedsrichter sei noch drin gewesen. Dennoch bleiben die Folgen der Kartenparade nun abzuwarten.
Temmanns sportliche Bilanz: „Es wäre mehr drin gewesen. Aber wir liegen für den Saisonstart noch absolut im Soll.“
(Quelle Ruhrnachrichten)